Das Ganzkörper-MRT als neuer Baustein in der Krebsvorsorge
Schon sehr lange besteht in der Medizin der Wunsch, mittels der Magnetresonanztomographie (MRT) eine Krebsvorsorge bzw. Früherkennungsuntersuchungen des ganzen Körpers in einer Untersuchung durchzuführen. Durch die neuen MRT-Geräte und verbesserte Verfahren der letzten Jahre ist man dieser Vision nun einen großen Schritt nähergekommen.
Erstmals werden in der Klinik Diakonissen Linz mit einem neuen MRT-Gerät und KI-unterstützten Messverfahren MRT-Bilder des gesamten Körpers mit dem Schwerpunkt der Früherkennung von Krebserkrankungen angeboten. Spezielle Untersuchungsverfahren ermöglichen dabei eine Ganzkörperuntersuchung ohne Strahlenbelastung in einer Untersuchungszeit von rund einer halben Stunde.
Dr. Daniel Flöry, Facharzt für Radiologie in der Klinik Diakonissen Linz, berichtet über diese Untersuchung.
Wann ist ein Ganzkörper-MRT sinnvoll?
Dr. Flöry: Ein Ganzkörper-MRT sehe ich derzeit als mögliche Ergänzung zu dem bereits heute existierenden Spektrum an Vorsorgeuntersuchungen. Dazu gehört beispielsweise die Gesundenuntersuchung beim Hausarzt, aber auch die Darmkrebsvorsorge mittels Endoskopie und auch die Brustkrebs- und Prostatavorsorgeuntersuchungen, die heute schon gut etabliert sind. In manchen Fällen kann darüber hinaus eine detailliertere Krebsvorsorge sinnvoll sein. Hier kommt dann das Ganzkörper-MRT ins Spiel. Wichtig ist allerdings, darauf hinzuweisen, dass das Ganzkörper-MRT keinesfalls die anderen genannten Vorsorgeuntersuchungen ersetzen kann, es ist vielmehr in bestimmten Fällen eine Ergänzung zu diesen Verfahren.
Für welche Patienten würden Sie es besonders empfehlen?
Dr. Flöry: Ob und wann eine solche Untersuchung Sinn macht, sollte immer ganz individuell geklärt werden. Wenn in einer Familie beispielsweise gehäuft unterschiedliche Krebserkrankungen auftreten oder gesundheitliche Vorbelastungen bestehen, die mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergehen, sehen wir ein Potenzial für diese Untersuchung. Hier geht es vor allem auch darum, Sicherheit zu schaffen und den Patienten die Angst vor einer unentdeckten Erkrankung zu nehmen. Ähnlich bei gesundheitlichen Risiken oder Belastungen am Arbeitsplatz. Meist beginnt man mit Vorsorgeuntersuchungen um das 45. Lebensjahr. Dies würde ich auch für das Ganzkörper-MRT – falls keine frühere Notwendigkeit besteht – als optimal ansehen.
Gibt es auch Risiken oder Aspekte, die man vorab bedenken sollte?
Dr. Flöry: Die Untersuchung läuft ohne Einsatz von Röntgenstrahlen ab, daher haben wir von dieser Seite kein Risiko und auch keine gesundheitliche Belastung. Ganz wichtig ist mir aber folgender Aspekt: Wenn man wie im Fall des Ganzkörper-MRT große Körperregionen sehr detailliert untersucht, kann es auch im Einzelfall zur Entdeckung von unerwarteten Befunden kommen, die in weitere Folge beobachtet oder hinsichtlich ihrer Signifikanz weiter abgeklärt werden müssen. In diesen Fällen ist es uns sehr wichtig, Unsicherheiten zu vermeiden und gemeinsam mit der Infrastruktur der Klinik Diakonissen Linz die Patienten bestmöglich zu begleiten. Ein spezieller Ansprechpartner – der Gesundheitsguide der Klinik Diakonissen Linz – stellt auf Wunsch Kontakt zu behandelnden Spezialisten her, die in dieser Situation weiterhelfen können.
Wie funktioniert die Untersuchung genau?
Dr. Flöry: Vor der Untersuchung erheben wir die genaue medizinische Vorgeschichte und vorliegende gesundheitliche Belastungen. Danach wird die Untersuchung für jeden Patienten individuell geplant. Die Untersuchungszeit im MRT-Gerät dauert etwas mehr als eine halbe Stunde. Dabei wird die Untersuchung von einem Facharzt für Radiologie überwacht und je nach Befunden entsprechend adaptiert. Eine Gabe eines Kontrastmittels ist nur selten in Einzelfällen notwendig. Fachärzte für Radiologie mit langjähriger Erfahrung, vor allem in der Krebsdiagnostik, werten die Untersuchung anschließend aus.
Gerne sind wir für die Terminvereinbarung für Sie da. Sie erreichen uns unter:
Website: https://privatmrtlinz.at/
Unsere Experten der Radiologie:
Univ. Doz. Dr. Albert Dirisamer
Dr. Susanne Martin
Dr. Daniel Flöry